Stuhltests zur Vorsorge

Für die Darmkrebsvorsorge stehen verschiedene Stuhltests zur Verfügung. Standard ist seit 1.04.2017 der immunologische Stuhltest. Folgende Tests stehen zur Verfügung::

  • Immunochemische Tests (iFOBT):
    Immunochemischer Nachweis menschlichen Bluts (spezifisch), deutlich bessere Sensitivität bei schlechterer Spezifität (häufigere Koloskopien erforderlich). Es stehen zahlreiche Tests mit unterschiedlicher Qualität zur Verfügung. Der immunologische Stuhltest ist derzeit der Standard für die Darmkrebsvorsorge.
     
  • Peroxidasetest:
    Nachweis der Peroxidase, positiv ab Blutverlust von > 0,5 ml /die, nicht spezifisch für menschliches Hämoglobin, Sensitivität mäßig (ca. 40%), falsch positive Ergebnisse möglich durch Fleischgenuss, Gemüse (z. B. Brokkoli, Blumenkohl, Rettich), Medikamente (ASS, NSAR, Vitamin C), preiswert. Der Test entspricht nicht mehr dem aktuellen Standard und den Empfehlungen der Leitlinien.
     
  • Nachweis von Porphyrinen im Stuhl:
    Spektrometrischer Nachweis der Fluoreszenz von Porphyrinen, positiv erst ab Blutverlust von > 2 ml /die, aufwendig, nicht spezifisch für menschliches Hämoglobin.
     
  • Immunochemischer Nachweis der Tumor-M2-Pyruvatkinase im Stuhl:
    Nachweis der tumorspezifischen dimeren Form der M2-Pyruvatkinase im Stuhl, bessere Sensitivität, größere Vergleichsstudien fehlen.
     
  • Nachweis von Calprotectin im Stuhl:
    Schlechte Sensitivität, Spezifität mäßig.
     
  • Molekulare Stuhl- und Bluttests:
    Nachweis der häufigsten Genmutationen bei kolorektalem Karzinom (APC, K-ras, p53-Tumorsupressorgen, BAT-26), Detektion einzelner Mutationen nicht sinnvoll, Multi-Target-Assays erforderlich. Technisch schwierige Diagnostik, Transportzeiten des Materials limitiert, Kosten enorm hoch ($ 800,-), Studien werden derzeit durchgeführt.

Übersicht der Stuhltest zur Vorsorge

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