Nutzen der Vorsorgekoloskopie
Die Vorsorgekoloskopie (Darmspiegelung) mit Untersuchung des gesamten Dickdarms ist die beste Maßnahme, um Darmkrebs zu verhindern oder in einem noch heilbaren Stadium zu entdecken.
In 98,4% der Fälle gelingt es, den Dickdarm komplett zu untersuchen. Meistens (87,9%) wird dabei eine Beruhigungsspritze (Sedierung) gegeben. Da der Darmkrebs in der Regel aus Polypen entsteht, werden diese bei der Untersuchung nach Möglichkeit direkt entfernt, so dass kein Risiko der Entartung mehr besteht. Die Polypabtragung ist somit die beste Vorbeugung. Bei völliger Beschwerdefreiheit und ohne jegliche Symptomie finden sich bei Gesunden in 0,8% der Fälle ein Darmkrebs. Die meisten Tumoren wurden im Alter zwischen 65 und 69 Jahren entdeckt. Polypen sind bei 21,2% der Untersuchten nachweisbar. Dabei finden sich in 6,7% der Fälle bereits fortgeschrittene Zellveränderungen in diesen Polypen. Hier ist die Abtragung besonders dringend.
Bei Männern finden sich Polypen und Tumoren häufiger als bei Frauen. Karzinome waren bei 1,3% der untersuchten Männer und bei 0,7% der Frauen nachweisbar. Auch Adenome wurden häufiger bei Männern als bei Frauen gefunden (Männer: 26,6%, Frauen: 16,5%). Um einen Polypen zu finden, müssen in der Altersgruppe der 55 bis 59 Jährigen ca. 16 Männer untersucht werden, aber ca. 31 Frauen. Die bundesweite anonyme Auswertung der Erhebungsdaten der Vorsorgekoloskopie zeigt, dass die Zahl der Darmkrebsfälle bereits leicht rückläufig ist und zunehmend häufiger Darmkrebsfälle in einem frühen Stadium entdeckt werden, so dass durch eine Operation eine bleibende Heilung möglich ist. Die Vorsorgekolosskopie senkt nachweisbar das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken oder zu versterben. Sie sollte ab dem vollendeten 55. Lebensjahr durchgeführt werden, in Einzelfällen ist auch eine frühere Untersuchung sinnvoll. Eine Wiederholung alle 10 Jahre ist ausreichend, wenn keine Polypen gefunden wurden und keine weiteren Risiken bestehen.
(Daten vom Zentralinstitut der kassenärztlichen Versorgung der BRD)